In Talkshows und
Presserunden werden Auswege aus der Krisenentwicklung in bisher nicht gekanntem
Ausmaß diskutiert. Erschreckend dabei ist nicht nur, dass längst widerlegte
Ansätze aufgewärmt werden. Auch die Argumentation ist oft in sich
widersprüchlich und vor allem werden Konsequenzen für vorgeschlagene Maßnahmen
nicht zu Ende gedacht. Es fehlt an der Bereitschaft, Kausalitäten darzustellen
und den Ursachen auf den Grund zu gehen.
Drei beliebte
Ungereimtheiten:
Alle wollen Wachstum, doch
keiner sagt genau, welches, wie viel und mit welchen Konsequenzen.
Staaten sollen sparen und
Steuergelder effizienter einsetzen, als wenn man dies nicht schon seit
Jahrzehnten versucht.
Der Markt soll mit billigem
Geld versorgt werden. Dass diese Geldschwemme letztlich zur Geldentwertung
führt, wird lieber verschwiegen.
Helmut Creutz fordert, die
Zusammenhänge klar zu benennen. Nur wenn Ursache und Wirkung richtig erkannt
werde, kann man die richtigen Schlüsse ziehen.
Weil, weil, weil….
Von den monetären
Kettenreaktionen in unseren Volkswirtschaften und warum sie ständig wachsen und
letztendlich kollabieren müssen!
Weil unsere
Volkswirtschaften nur bei einem geschlossenen Geldkreislauf funktionieren,
müssen alle Ersparnisse und Geldvermögensüberschüsse über Kredite wieder in die
Wirtschaft zurückgeführt werden.
Weil diese Rückführungen heute
nur über Zinsbelohnungen funktionieren, nehmen diese Geldvermögens-Überschüsse,
aufgrund des Zinseszins-Effekts, jedoch mit wachsender Beschleunigung zu und damit
auch der Kreditaufnahmezwang.
Weil das Wachstum der
Wirtschaft mit dem der Geldvermögen schließlich nicht mehr Schritt halten kann,
müssen die sich weiterhin vermehrenden Überschüsse zunehmend über Staatsverschuldungen
in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Weil jedoch auch diese Kreditaufnahme-Möglichkeiten
der Staaten sehr bald an Grenzen stoßen, kommt es zu einem Ausweichen der Geldvermögen
in die Spekulation und damit zu Exzessen, wie wir sie seit zehn Jahren erleben.
Weil sich schließlich selbst
die Banken an diesen Spekulationen beteiligen müssen, kommt es auch hier zu
astronomischen Verlusten, die am Ende von der Politik mit Steuergeldern
aufgefangen werden müssen.
Weil mit diesen
„Rettungsschirmen“ die Belastungen der Staaten noch mehr zunehmen, bleiben schließlich
nur noch radikale Einsparungen bei Investitionen, Sozialausgaben oder Löhnen.
Weil diese Einsparungen die Verbraucher-Kaufkraft
jedoch ebenso gefährden wie den sozialen Frieden, ist der einzige Ausweg die Flucht
in noch mehr Wirtschaftswachstum, ohne Rücksicht auf die Umwelt.
Doch weil dieser Spielraum zwischen
Rettung des sozialen Friedens auf Kosten der Umwelt, oder Rettung der Umwelt
auf Kosten des sozialen Friedens immer kleiner wird, ist diese Alternative
inzwischen ausgereizt! - Es sei denn, man dreht endlich jene „Flamme unter dem
Kessel“ kleiner, die ihn immer mehr „zum Überkochen bringt“! Denn wenn in einem
Organismus ein Teil rascher als das Ganze wächst, wie bei den Geldvermögen
aufgrund des Zins- und Zinseszins-Effekts seit 1950 der Fall, kann dessen
Kollaps nur eine Frage der Zeit sein! - Und „Dank“ der Blindheit unserer
Wirtschaftswissenschaftler besteht auch noch die Gefahr, dass man nach diesem
Kollaps (der schlimmer werden könnte als jener von 1929) wieder mit den
gleichen Fehlern im System beginnt.
Helmut Creutz – 2012
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